WWF-Rattanprojekt schützt Artenvielfalt und sorgt für Einkommen
Zum ersten Mal weltweit wurde Rattan mit dem strengen Waldschutzsiegel FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert. Der WWF und seine Partner leisteten
Pionierarbeit und erreichten, dass 1.200 ha Wald in Laos nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Die durch das Projekt dauerhaft geschützten Rattanwälder befinden sich in der
Provinz Bolikhamxay. „Die internationale Nachfrage nach FSC-Rattan ist groß, denn FSC ist ein Zertifikat, das ökologische Nachhaltigkeit garantiert“, so Sabine
Gisch-Boie, Leiterin des Rattan-Programms beim WWF Österreich.
Der WWF plant nun zusammen mit der laotischen Regierung die FSC-Zertifizierung auf weitere 24 Dörfer auf eine Landfläche in der Größe von 20.000 Hektar auszudehnen.
Bis 2014 sollen 2.000 Tonnen Rattan nachhaltig geerntet werden. Der WWF Österreich ist neben der Kofinanzierung durch die EU maßgeblich an diesem Projekt beteiligt, das die gesamte
Produktionskette umfasst - von der Ernte über die Produktverarbeitung bis hin zum Export. „Gleichzeitig mit den Wäldern schützen wir die Artenvielfalt und sorgen dafür, dass die lokale
Bevölkerung ein Einkommen hat“, so Gisch-Boie. Die Miteinbeziehung der lokalen Gemeinden spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, denn durch die Rattanernte und Verarbeitung können
Dorfbewohner ihr Einkommen um bis zu 30 % steigern.
Weltweit gibt es über 600 Rattanarten, die zu den Palmengewächsen zählen. Rattan wird für die Herstellung von Möbeln und Körben genutzt. Die jungen Sprossen der
Palmen dienen aber auch als Nahrung für die lokale Bevölkerung. Leider werden die Rattan-Ressourcen an vielen Orten stark übernutzt, was zu einem Rückgang von vielen Rattan-Arten führte. Gerade
in der Mekongregion existieren noch besonders artenreiche Wälder, die wir mit diesem Projekt schützen wollen. In den letzten zehn Jahren wurden in den Mekongländern über tausend neue Tier- und
Pflanzenarten entdeckt“, so WWF-Rattan-Manager Bouaphet Bounsourath.
Eine weitere wichtige Komponente innerhalb des Projekts ist, dass die klein- und mittelständischen Unternehmen an eine saubere und nachhaltige Verarbeitungsweise
(Cleaner Production) herangeführt werden, indem in den Betrieben Material- und Energieverbrauch optimiert, sowie Abfälle und Wasserverschmutzung reduziert werden.
fotocredit: WWF Schweiz / Simone Stambach